Die Begriffe „Mulchsaat“, „Direktsaat“, „Strip-Till“ oder „Conservation Agriculture“ werden häufig in einem Atemzug genannt – und doch ist nicht immer klar, was genau gemeint ist. Diese Seite hilft Ihnen dabei, die verschiedenen Verfahren und Begriffe rund um die konservierende Bodenbearbeitung besser einzuordnen.
Die Landwirtschaft befindet sich im Wandel. Bodengesundheit, Ressourcenschutz und Wirtschaftlichkeit sind zentrale Themen für die Zukunftsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe. In diesem Zusammenhang ist die konservierende Bodenbearbeitung ein viel diskutiertes Konzept – aber was bedeutet das konkret?
Viele Begriffe kursieren, werden unterschiedlich verwendet oder miteinander verwechselt. Mit dieser Seite möchten wir Klarheit schaffen: für die Praxis, für die Beratung, für die Kommunikation mit Öffentlichkeit und Politik.
Der Begriff „konservierende Bodenbearbeitung“ (engl. „conservation tillage“) beschreibt eine reduzierte, standortangepasste Bearbeitung des Bodens, die das Ziel hat, Erosion zu verhindern, Bodenleben zu fördern und Humus aufzubauen, ohne auf technische Bearbeitung komplett zu verzichten.
Typische Merkmale:
Frank Mohr erzählt, warum Bodenschutz so wichtig ist 👇
Je nach Standort, Kultur und Technik unterscheiden sich die Verfahren stark. Folgende Systeme gelten als Formen der konservierenden Bodenbearbeitung:
Die Aussaat erfolgt direkt in eine Mulchschicht aus organischen Rückständen. Der Boden wurde vorher flach oder streifenweise bearbeitet.
Vorteil: gute Erosionskontrolle, Schutz des Bodenlebens
Häufigster Einstieg in konservierende Verfahren
Die Bearbeitung erfolgt nur in schmalen Saatstreifen, der Rest des Bodens bleibt unberührt. Düngung kann gleichzeitig eingearbeitet werden.
Vorteil: gezielte Nährstoffversorgung, geringer Eingriff
Besonders geeignet für Mais und andere Hackfrüchte
Reduzierte, flache Bodenbearbeitung mit z. B. Grubber, Scheibenegge oder Fräse – ohne vollständigen Umbruch des Bodens.
Vorteil: weniger Verdunstung, geringerer Kraftstoffbedarf
Stark verbreitet, auch in konservativ arbeitenden Betrieben
Die Aussaat erfolgt ganz ohne vorherige Bodenbearbeitung. Ernterückstände bleiben vollständig auf dem Feld.
Vorteil: maximale Schonung der Bodenstruktur
Erfordert Erfahrung, spezielle Technik, langfristiges Management
Wichtig: Die Übergänge zwischen den Verfahren sind fließend. Viele Betriebe nutzen je nach Fruchtfolge, Wetter oder Maschine verschiedene Systeme.
Conservation Agriculture (CA) ist ein international etabliertes Konzept, das auf drei Kernprinzipien basiert:
Nur wenn alle drei Prinzipien dauerhaft und ganzjährig erfüllt sind, spricht man im engeren Sinne von „Conservation Agriculture“. Das bedeutet: Direktsaat ist ein zentrales Element von CA, aber eben nicht das einzige.
Unser Vorstandsvorsitzender Klaus Keppler über die Vorteile der CA und warum es sich lohnt, Mitglied bei der GKB zu sein 👇
Als GKB begleiten wir Landwirte auf ihrem Weg hin zu bodenschonenderem Arbeiten – egal, ob sie bereits Direktsaat betreiben oder erste Erfahrungen mit Mulchsaat oder Strip-Till machen.
Denn:
Wir sehen es als unsere Aufgabe, Wissen zu vermitteln, Orientierung zu bieten und Wege aufzuzeigen, statt in starren Kategorien zu denken.
Konservierende Bodenbearbeitung ist kein starres System, sondern ein dynamischer Weg hin zu mehr Bodengesundheit und wirtschaftlicher Tragfähigkeit.
Jeder Schritt zählt – und jede Kultur braucht ihre eigene Lösung.
In der GKB bringen wir diese Vielfalt zusammen – praxisnah, offen, kollegial.